Historisches

Die Teufelsburg Felsberg

Im Westen wird das Saarlouiser Becken begrenzt vom langgestreckten Bogen der Gauhochfläche, die sich mit dem Beruser Berg, dem Sauberg, dem Schloßberg, Humburg, dem Hansenberg und dem Limberg als Bergvorsprünge in das Saarlouiser Becken hineinschieben.

Auf diesen Gauhöhen entstanden im Mittelalter unter der Hoheit der Lothringischen Herzöge zwei Burgen, die den Namen Felsberg in sich tragen und dem heutigen Ort Felsberg seinen Namen gaben:

Altfelsberg und Neufelsberg, genannt die „Teufelsburg“.

Burg Altfelsberg

Diese Burg hat auf dem Hansenberg (heutiges St. Barbara) gestanden und wurde erstmals am 18.10.1179 erwähnt. In der Bestätigungsurkunde der Abteigüter von Bouzonville durch Papst Alexander III. heißt es „Udo de Vellesper dedit in Beckerdorff idem dedit in Serechinga demedium mansum“ (Udo de Vellesper hat in Beckerdorff und Serechinga die halbe Pacht bezahlt).


Außer zu Verteidigungsaufgaben diente sie der Stadt Wallerfangen bei Angriffen als Fliehburg, desweiteren oblag ihr die Sicherung der Verkehrswege. Durch kriegerische Auseinandersetzungen zwischen dem Erzbischof und Kurfürsten Balduin von Trier (1303 – 1354) und dem Wildgrafen Johann von Daun wurde die Burg Altfelsberg 1341 restlos zerstört.

Burg Neufelsberg

Im Volksmund wird diese Burg „Teufelsburg“ genannt. Sie wurde nach dem Tode von Balduin zwischen 1354- 1390 erbaut. Die erste schriftliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1370 zwischen dem Erbauer Herzog Jean I. (1346- 1390) von Lothringen und dem Ritter Arnold von Felsberg. Durch die Oberlehenshoheit des Bistums Trier auf das Areal der Burg Altfels-berg wurde die Burg Neufelsberg an anderer Stelle aufgebaut. Auf dem Schloßberg bei Felsberg war diese Lehenshoheit nicht gegeben, so dass der Herzog von Lothringen über dieses Lehen frei verfügen konnte.

Die Teufelsburg wurde als Spornburg auf einer Felsnase des Saargaus bei Saarlouis als Repräsentationsburg und zur Vertei-digung der Ländereien erbaut. Sie gliederte sich in eine Vorburg und eine Hauptburg.

Der obere Burgteil (Vorburg, wenig freigelegt) hatte Überwachungs- und Verteidigungsaufgaben zur Gauebene hin während der untere Burgteil diese Aufgaben zum Tal hin übernahm. Als Baufundament diente der darunterliegende Fels aus Bund-sandstein.

Der Name „Teufelsburg“ lässt sich laut einer Sage auf einen Ritter der Burg zurückführen, der vor einem Duell um eine Dame einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und seine Seele verkauft hatte.

Burgelemente

Zwischen der Vor- und der Hauptburg gab es eine Quelle im Fels, die zur Frischwasserversorgung diente; diese ist heutzutage aber versiegt. Gesindehütten aus Holz standen ebenfalls auf dem Areal. Eine Verbindungsstraße, nach römischer Art gepflastert, verband die beiden Burgteile. Pferdetränken mit Zulaufrinnen aus der Quelle waren ebenso vorhanden wie eine Töpferei mit Tongruben und Zulaufrinnen. Es gab vermutlich sogar eine Burgkapelle.

Unter der Verbindungsbrücke von Vor- und Hauptburg lag von Süden her die Zuwegung vom Tal mit einem massiven Toreinfahrtsbogen, die mit Wehrtürmen und  Abwehranlagen mit Schlüsselschiesscharten und  Wehrgängen  abgesichert war. Es gab ein Schildehaus, Chemisen und ein Burgverlies.

An der Nordseite (Blick in Richtung St. Barbara / Wallerfangen / Dillingen) befanden sich die Stallungen, eine Schmiede mit Sattelkammer. Auch hier war ein Wehrturm errichtet worden. Der Fluchtturm befand sich ebenfalls an dieser Seite. Auch gab es hier einen Vorraum mit Zisterne und eine Treppe, die zum Palas hinauf führte.

An der Südostseite (Blick in Richtung Beaumarais / Saarlouis / Unter-Felsberg) befanden sich ein Schlacht- und ein Backraum, wobei über den einzelnen Gewerken die Unterkünfte der Arbeiter waren. Auch hier wurden wieder Wehrtürme errichtet, Mannschaftsräume (gemeint sind Bewaffnete zur Verteidigung der Burganlage) befanden sich ebenfalls an dieser Seite.

Die Westseite ist in Blickrichtung Ober-Felsberg gelegen. Auch hier gab es Wehrtürme und Wehrgänge, den Zugang zur Küche mit einer Treppe zum Palas, einen Zulauf zur Zisterne sowie den Eingang zum Vorratskeller mit in den Fels gehauenen Kühlgruben (Heute befinden sich in diesem Raum das Museum).

Die Dächer der Burganlagen waren mit Schiefer abgedeckt, sodass nur aus Schießscharten geschossen wurde, (ein großer Sicherheitsfaktor für den Verteidiger). Lebensmittel und Vorräte wurden aus dem nahegelegenen Hof Dülsdorf angeliefert. 1457 erhielt Felsberg die Hohe Gerichtsbarkeit und durfte einen Galgen errichten.

Zerstörung der Burganlage

Die endgültige Zerstörung der Teufelsburg ist nicht bezeugt. Die letzte urkundliche Erwähnung ist 1699. Vermutlich fand eine erste teilweise Zerstörung im Jahr 1590 im Französisch-Lothringischen Krieg statt und eine weitere 1651 durch Marschall La Ferte.

Nachdem die Franzosen 1676 an der Konzer Brücke mit Marschall Crequy gegen die Reichstruppen eine Niederlage erlitten hatten und sie sich langsam zurückzogen, ordnete Kriegsminister Louvois die Schleifung aller Befestigungen entlang der Saar an. Der Beauftragte Marschall Condé kam dieser Anordnung nur zögernd nach. so dass gegenüber anderen Burgen die Zerstör-ung der Burg Neufelsberg / Teufelsburg nicht bezeugt wurde.

Die Burganlage war bereits seit 1612 nicht mehr bewohnt, die Junker von Felsberg lebten in Berus. Das Gemäuer war somit schon vor der französischen Anordnung einer Schleifung dem Verfall preisgegeben. Die Jahrhunderte bedeckten, was dem Steinraub mancher Bauherren entging.

Nach der Zerstörung der Burg im 17. Jahrhundert wurden die Steine bei der Erbauung der Vaubanfestung Saarlouis, die ab 1680 ca. 6 km östlich in einem Saarbogen erbaut wurde, genutzt.

Ausgrabung

Ab 1964 wurde auf Initiative des damaligen Felsberger Bürgermeisters Hoffmann die Teufelsburg ausgegraben. Daraus erwuchs 1968 die Fördergemeinschaft der Teufelsburg e.V..

Die Hauptburg ist im Wesentlichen freigelegt und teilweise wiederaufgebaut, während die Vorburg noch unter großen Erd-massen begraben liegt.

Aus den Fundstücken der Ausgrabung entstand ein Museum im Inneren der Burganlage. Dort wird auch das Modell eines Aufmaßes der Burg gezeigt.

Heute

Auf Grund Ihrer Lage mitten in der Natur eines der größten Robinienwälder im Saar-Lor-Lux Raum und im räumlichen Zusammenhang zu den Steinbrüchen, aus denen Vauban weitere Steine für die Festung Saarlouis brechen ließ, gelegen auf einem Felsvorsprung des Saargaus, mit weiten Aussichten, zählt die Teufelsburg zu den spannendsten Orten des Saarlandes und trägt zurecht den Namen der schönsten Terrasse des Saarlandes.

Fördergemeinschaft Teufelsburg e. V.

© Fördergemeinschaft Teufelsburg e. V.  –  2023